Was ist eigentlich BuddyPress?
2016
Du wolltest schon immer mal eine eigene Community aufmachen? Dein eigenes kleines Facebook betreiben? Dann solltest Du Dir mal das WordPress Plugin BuddyPress anschauen, denn BuddyPress installiert auf Deinem WordPress System eine eigene Community in Sekunden. In diesem Beitrag werden wir Schritt für Schritt durch die Funktionen des Plugins gehen.
Wo wird BuddyPress eingesetzt?
Das bekannteste Beispiel ist wahrscheinlich wordpress.org selbst. Wenn Du dort einen Account erstellst, dann hast Du Dich in einer Community angemeldet, welche durch das BuddyPress Plugin organisiert ist. Es gibt aber auch zahlreiche Universitäten und andere Seiten, welche ihre Communities mit BuddyPress betreiben. Insgesamt werden mehr als 200.000 Communities mit BuddyPress betrieben.
Wo erhalte ich BuddyPress?
BuddyPress ist ein kostenloses Plugin, welches – wie WordPress selbst – unter der GPL Lizenz vertrieben wird. Am besten gehst Du einfach in das Repository von WordPress und lädst es Dir von dort herunter. BuddyPress ist übrigens Dank der tollen Arbeit des deutschen Polyglot-Teams vollständig ins Deutsche übersetzt. Ich nutze für diesen Beitrag allerdings die englischsprachige Version. Im Repository findest Du auch zahlreiche weitere Plugins, welche die Funktionalität von BuddyPress erweitern.
Installation

Nachdem Du das Plugin aktiviert hast kommst Du auf den Eröffnungsbildschirm des Systems. Hier erhält man alle Informationen, um das System an den Start zu bringen. Zunächst werden wir nun die Komponenten aufsetzen.
BuddyPress besteht aus mehreren Komponenten:

- Extended Profiles:
Mit Hilfe dieser Komponente kann man selber Felder festlegen, welche die Nutzer ausfüllen können, um die für Deine Community benötigten Informationen über sich zu hinterlegen. Wenn diese Komponente aktiv ist, so kann man unter Benutzer > Profilfelder eigene Felder definieren, welche die Benutzer während der Anmeldung oder danach ausfüllen können. Dabei kann man festlegen, ob das Feld für die Registrierung benötigt wird und um welche Art von Feld (einfaches Textfeld, Selectbox, Datumseingabe und so weiter) es sich handelt. - Account Settings:
Diese Komponente ermöglicht es den Nutzern selbst festlegen zu können, über welche Aktivitäten in Deiner Community sie benachrichtigt werden möchten. - Friend Connections:
Wenn Du diese Komponente aktivierst, so können sich die Nutzer untereinander befreunden und den Aktivitäten ihrer Freunde folgen. - Private Messaging:
Mit Hilfe dieser Komponente können die Nutzer Privatnachrichten austauschen. - Activity Stream:
Erzeugt einen Aktivitätenstream aller Vorgänge von Nutzern, ganz ähnlich wie auch Facebooks Aktivitätenstream. - Notifications:
Mit Hilfe dieser Komponente werden die Nutzer über die Toolbar über wichtige Vorgänge in ihrem Netzwerk informiert. - User Groups:
Nutzer können mit Hilfe dieses Tools selbst öffentliche oder private Gruppen gründen und Gruppen beitreten. - Site Tracking:
Aktivitäten wie neue Beiträge oder Kommentare auf der Seite werden mit Hilfe dieser Komponente aufgezeichnet. - BuddyPress Core:
Das ist die eigentliche Kern-Komponente, welche auf jeden Fall aktiv sein muss. - Community Members:
Auch diese Komponente muss aktiv sein und ermöglicht es erst, dass Nutzer mit dem System interagieren können.
Du siehst auch den zweiten Tab „Seiten“. Hier legt man Seiten fest, die dann für bestimmte Bereiche der Community reserviert werden. So zum Beispiel eine Seite, auf welcher sich ein Mitgliederverzeichnis findet, eine Seite auf welcher sich der Aktivitätenstream befindet und so weiter. Die meisten Seiten wurden schon automatisch von BuddyPress angelegt. Doch zwei Seiten müssen wir selbst noch anlegen: Die Seite auf welcher man sich registrieren kann und die Seite, auf welcher eine Registrierung aktiviert wird. Sobald man dazu zwei Seiten angelegt hat, verknüpft man sie in diesem Tab entsprechend und klickt auf „Speichern“.
Im Tab „Optionen“ finden sich noch weitere Optionen. Soll die WordPress Admin Toolbar beispielsweise für Deine Nutzer angezeigt werden? Können Nutzer Profilbilder hochladen und so weiter.
Sobald Du das Plugin aktiviert hast, wirst Du sehen, wie Deine Adminbar, sobald Du über Dein Profilbild hoverst sich schon ganz gewaltigt erweitert hat. Hier sieht man nun die verschiedensten weiteren Links, wie einen Link zum Aktivitätenstream, zu dem eigenen Profil und, den Gruppen und vielem mehr.

Jeder soll sich registrieren können
Wichtig, damit Deine Community auch neue Mitglieder aufnehmen kann musst Du unter Einstellungen > Allgemein noch einen Haken in der Checkbox „Jeder kann sich registrieren“ setzen. Erst jetzt kannst Du neue Benutzer in Deiner Community willkommen heißen. Danach können sich Benutzer auf der Registrierungsseite anmelden und dabei die Profilfelder ausfüllen. Im Anschluss erhalten Sie automatisch eine Email mit einem Bestätigungslink und sind nachdem sie diesen geöffnet haben Mitglieder der Community.

Wie sieht die Community aus?
Du erhälst ein Mitgliederverzeichnis, in dem alle Mitglieder Deiner Community aufgeführt sind. Jedes Mitglied hat seine eigene Profilseite auf welcher es Neuigkeiten posten kann. Diese Neuigkeiten können kommentiert werden, oder man kann sie auch einfach nur mögen.

Wenn man die Gruppen-Komponente aktivert hat kann man auch eine Übersicht aller aktiven Gruppen sehen und Mitglieder können auf „Gruppe erstellen“ klicken und selbst eine eigene Gruppe erstellen. Neben dem Namen und einer Beschreibung können in den Einstellungen festgelegt werden, ob diese Gruppen privat oder öffentlich sein sollen, ob sich jedes Community-Mitglied anmelden kann und so weiter. Außerdem kann man ein Profil- und Hintergrundbild zu dieser Gruppe hinzufügen. Im letzten Schritt ist es schließlich möglich dass der Ersteller einer Gruppe seine Freunde einlädt, in der Gruppe teilzunehmen.

Emails
Das System schickt (je nach Einstellungen) einige Emails an seine Nutzer. Der Administrator kann diese Emails im Dashboard selbst konfigurieren. Zum einen finden sich in der Sektion „Email“ sämtliche Email-Vorlagen, die man hier bearbeiten kann. So kann man den Text sämtlicher Emails selber anpassen. Nützlich sind dabei die zahlreichen Platzhalter wie {{recipient.name}}
, welcher später durch den Namen des Email-Empfängers ersetzt wird.
Im Customizeer kann man dazu noch das HTML-Layout der Mail anpassen, und so beispielsweise den Header oder die Hintergrundfarbe anpassen.
Fazit
Schon mit der Aktivierung dieses Plugins hast Du also eine komplette Community aufgesetzt und bist jetzt startklar Betreiber einer eigenen Social Media Plattform zu sein. Das Plugin wird ständig aktualisiert und von einem hervorragenden Team von Entwicklern vorangetrieben. Da wordpress.org selbst auf BuddyPress läuft ist es so gut wie ausgeschlossen, dass dieses Plugin plötzlich einfach nicht mehr weiter gepflegt wird. Derzeit gibt es im Repository darüber hinaus etwa 720 weitere Plugins, welche die Funktionalität von BuddyPress erweitern und im Theme-Verzeichnis finden sich mehr als 30 Themes, welche auf die Darstellung von BuddyPress hin optimiert wurden. Doch man benötigt nicht zwingend ein angepasstes Theme. Prinzipiell läuft BuddyPress mit jedem WordPress Theme. Für die Screenshots dieses Beitrags habe ich beispielsweise einfach das Standard-Theme „Twenty Sixteen“ genutzt.